» Unser Gast: VfB Auerbach 1906 e.V. «

Wie alles begann: Die Ursprünge des Vereins gehen auf den am 17. Mai 1906 gegründeten Auerbacher Fußballclub (AFC) zurück. Dieser wurde 1908 Meister in der 2a-Klasse im Sportgau Vogtland, wenngleich erst am 20. Juni 1913 die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte. Der AFC wurde am 18. April 1919 in „VfB Auerbach 1906 e.V.“ umbenannt. 1945 kam es zur Zwangsauflösung des Vereins. Im Herbst desselben Jahres wurde das „Sport- und Kultur-Kartell Auerbach i.V.“ mit der Abteilung „Fußball (Ziegeleiweg)“ gebildet. Die Fußballmannschaft spielte als SG Auerbach/Vogtland in der Saison 1948/49 im Fußballbezirk Westsachsen. Am 6. Januar 1951 wurde die „BSG Einheit Auerbach“ gegründet. 1989 war die BSG mit den Sportarten Boxen, Fechten, Fußball, Kegeln, Rollsport, Tennis, Tischtennis, Turnen/Gymnastik und Wandern/Touristik die größte Sportgemeinschaft Auerbachs. 1991 wurde der „VfB Auerbach 1906 e.V.“ neugegründet, dessen Fußballabteilung 2003 Meister in der Sachsenliga wurde und den Aufstieg in die Oberliga Nordost schaffte. 2012 folgte als Vizemeister hinter dem FSV Zwickau sogar der Aufstieg in die Regionalliga Nordost, in der sich der VfB Auerbach seither Jahr für Jahr halten konnte. Die zweite Mannschaft des Vereins spielt derzeit in der Vogtlandliga. Beides verdient besonderen Respekt vor dem Hintergrund, dass Auerbach mit rd. 18.000 Einwohner/-innen eher klein als groß und die finanziellen Möglichkeiten eher bescheiden als auskömmlich anzusehen sind. Außergewöhnlich auch das politische Engagement des VfB Auerbach, der als eigenständige Gruppierung bei Stadtrats- und Gemeinderatswahlen antritt und 7,4% der Stimmen bei der Gemeinderatswahl 2019 erzielte. Zum einen geht es dem Verein darum demokratisches Miteinander zu stärken und zum anderen sich einzubringen, um kommunale Strukturen für die Entwicklung der Stadt Auerbach zu fördern.

Stadion: Der VfB Auerbach trägt seine Heimspiele in der Arena zur Vogtlandweide aus. Der Fußballplatz am Ziegeleiweg wurde am 18. September 1921 eingeweiht. Erst mit dem sportlichen Erfolg des VfB Auerbach seit 1991 entwickelte sich jedoch die Spielstätte vom Sportplatz zum Fußballstadion. Im Jahr 1993 wurde die Haupttribüne errichtet, 2009 die Hintertortribüne im Süden mit V.I.P.-Lounge und modernen Umkleidekabinen. Nach dem Bau der erweiterten Gästetribüne auf der Gegengeraden fasst das VfB-Stadion derzeit 4.580 Zuschauer/-innen. Davon 3.000 nicht überdachte Stehplätze, 1.100 überdachte und 480  nicht überdachte Sitzplätze. In den ersten drei Heimspielen der laufenden Saison kamen im Durchschnitt fast 900 Zuschauer/-innen. In den letzten Spielzeiten vor der Corona-Pandemie hatte sich der Durchschnitt bei ca. 600 Zuschauer/-innen eingependelt.

Sportlich: Die abgebrochene Saison 2020/21 beendete der VfB Auerbach mit 11 Punkten aus 12 Saisonspielen auf Platz 15. Insgesamt blieb unser Gast in drei Spielen erfolgreich, sieben Spiele gingen verloren und zweimal wurde Unentschieden gespielt. Dabei wurden 18 Tore geschossen und 26 Tore kassiert. Das Saisonziel lautet Klassenerhalt. Der Kader (23 Spieler, Durchschnittsalter 23,0 Jahre) setzt für die neue Spielzeit 2021/22 auf junge Spieler ergänzt durch erfahrene Führungsspieler wie Kapitän und Torschütze vom Dienst Marc-Philipp Zimmermann (31, seit 2017 beim VfB Auerbach, 73 Tore in 115 Spielen, vorher u.a. beim FSV Zwickau, FC Carl-Zeiss Jena und FC Energie Cottbus) sowie Torhüter Stefan Schmidt (32, seit 2016 Stammtorwart der Vogtländer). Der Saisonauftakt ist nach sieben Spielen für den VfB Auerbach enttäuschend. Der Verein steht mit drei Punkten und 7:24 Toren auf Platz 20 am Ende der Tabelle. Lediglich der Mitkonkurrent um den Klassenerhalt, der FC Eilenburg, konnte am 5. Spieltag zu Hause mit 2:1 besiegt werden. Alle anderen Spiele gingen – teilweise deutlich – verloren. Insbesondere die Niederlagen gegen die weiteren Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt beim FSV Union Fürstenwalde (2:4) und zu Hause gegen den ZFC Meuselwitz (0:1) lassen die Alarmglocken im Vogtland schrillen. Im Sachsenpokal steht in der ersten Runde am 4. September die Auswärtsaufgabe bei Kickers 94 Markkleeberg (Sachsenliga) an. Cheftrainer ist seit 2018 Sven Köhler (55). Seine Glanzzeit als Spieler hatte er in den 90ern mit dem Chemnitzer FC in der 2. Bundesliga. Seine größten Erfolge als Trainer feierte Sven Köhler mit dem Halleschen FC. Saison 2007/08 Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga und in der Saison 2011/12 der Aufstieg von der Regionalliga in die 3. Liga. In der 3. Liga arbeitete er drei Spielzeiten erfolgreich beim HFC, bevor er in der Saison 2015/16 nach sechs Spieltagen den HFC verlassen musste, jedoch in derselben Saison als Cheftrainer beim Chemnitzer FC anheuerte und in den verbliebenen 11 Spieltagen mit dem CFC den Klassenerhalt schaffte. Dieses wiederholte er in der Folgesaison erneut, bevor er nach einem Jahr Auszeit 2018 die Aufgabe beim VfB Auerbach übernahm. Auch hier lautet die Zielstellung seitdem: Klassenerhalt!


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