Unser Gast: FSV 63 Luckenwalde e.V.

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Wie alles begann: Einer der beiden Vorgängervereine des FSV 63 Luckenwalde, die BSG Motor Luckenwalde, wurde 1906 als BV 06 Luckenwalde gegründet. Der Verein war bis 1945 hauptsächlich in der Berliner Fußball-Oberliga vertreten. Größter Erfolg war der 1933 errungene Aufstieg in die Gauliga Berlin-Brandenburg, in der sich der BV 06 Luckenwalde aber nur eine Spielzeit behaupten konnte. Erfolgreich war der BV 06 Luckenwalde auch im Berliner Fußball-Pokal, wo der Club 1924 und 1928 gegen Hertha BSC das Finale erreichte, jedoch jeweils verlor. 1945 wurde der Verein aufgelöst und als SG Luckenwalde-Süd neu gegründet. Kurzzeitig als ZSG Luckenwalde antretend, folgten weitere Namensänderungen: 1949 in Tewa sowie ab 17. März 1951 in BSG Motor Luckenwalde (Bezirksliga Potsdam).

Der zweite Vorgängerverein des FSV 63 Luckenwalde, die BSG Fortschritt Luckenwalde, wurde ebenfalls 1906 unter der Bezeichnung Luckenwalder Turnerschaft gegründet. Der Arbeiterverein spielte bis 1933 in der Meisterschaft des Arbeiter-, Turn- und Sportbundes. 1931 war das erfolgreichste Jahr der Luckenwalder Turnerschaft. Nach einem 1:0-Sieg beim BSC Stettin gewann der Verein die ostdeutsche ATSB-Meisterschaft durch einen 7:1-Finalsieg bei der FT Danzig-Langfuhr. Als ostdeutscher Meister erreichte Luckenwalde die Endrunde der vier regionalen ATSB-Meister und unterlag im Halbfinale gegen Lorbeer 06 Hamburg im Hamburger Stadion Hoheluft mit 1:2. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der Verein 1933 aufgelöst und bereits 1934 als 1. Luckenwalder SV neu gegründet. Sportlich spielte der Verein bis 1945 keine Rolle mehr. Analog zum BV 06 Luckenwalde wurde auch der Luckenwalder SV 1945 aufgelöst und als SG Luckenwalde-Nord neu gegründet. Auch bei der SG Luckenwalde-Nord folgten bis 1953 weitere Umbenennungen in BSG KonsumIndustrie sowie Fortschritt Luckenwalde. Die BSG Fortschritt Luckenwalde spielte ab 1955 in der Bezirksliga Potsdam, die sie bis 1963 halten konnte.

Am 15. November 1963 schlossen sich beide Betriebssportgemeinschaften zum TSV Luckenwalde zusammen, musste aber bereits 1964 den Abstieg in den Bezirksklassebereich hinnehmen. Von 1968 bis 1990 war der TSV Luckenwalde dann wieder überwiegend in der Bezirksliga vertreten, hatte aber keine realistischen Chancen zum möglichen Aufstieg zur DDR-Liga. 1990 vollzog der Verein eine erneute Umbenennung in FSV 63 Luckenwalde. Nach der Wiedervereinigung belegte man 1992 souverän den ersten Platz in der Bezirksliga Potsdam. Der erste Platz qualifizierte den FSV 63 Luckenwalde zur Aufstiegsrunde in die neue Landesliga. In den beiden Qualifikationsspielen setzte sich am Ende allerdings die SG Fortuna Babelsberg durch und der FSV 63 Luckenwalde musste zur Saison 1992/93 in der Landesklasse West starten. In dieser spielte der Verein lediglich zwei Spielzeiten und schaffte 1994 den Aufstieg in die Landesliga. 2000 stieg der FSV 63 Luckenwalde erstmals aus dem Landesklassenbereich in die Verbandsliga Brandenburg auf, die mit überwiegend gesicherten Mittelfeldplätzen gehalten wurde. In der Saison 2008/09 wurde der FSV 63 Luckenwalde Meister der Brandenburgliga und nahm seit 2009/10 an der Oberliga Nordost teil.

2015 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Außerdem erreichte man erstmals in der Vereinsgeschichte das Finale im Landespokal Brandenburg, was mit 1:3 gegen den SV Babelsberg 03 verloren ging. Drei Spielzeiten konnte sich der FSV 63 Luckenwalde in der Regionalliga Nordost halten bis 2018 der Abstieg in die Oberliga erfolgte. Auch 2017 erreichte der Verein erneut das Finale im Landespokal Brandenburg. Allerdings wurde auch dieses mit 0:2 gegen den FC Energie Cottbus verloren. Nach dem vorzeitigen Abbruch der Oberliga-Saison 2019/20, aufgrund der Corona-Pandemie, wurde die Quotientenregelung zur Ermittlung der Abschlussplatzierungen angewandt. Nach dieser Regelung hatte der FSV 63 Luckenwalde mit 2,41 einen besseren Quotienten vor dem Zweitplatzierten FC Carl Zeiss Jena II (2,39). Dies ermöglichte dem Verein den erneuten Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Seit dem 1. Dezember 2016 ist der FSV 63 Luckenwalde Mitglied der „Fußball Kooperative Berlin“ in der Partnervereine des 1. FC Union Berlin sich über Inhalte und Ziel der Nachwuchsausbildung austauschen und zusammenarbeiten.

Stadion: Der FSV 63 Luckenwalde trägt seine Heimspiele im Werner-Seelenbinder-Stadion aus. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von 3.000 Zuschauer/-innen (2.678 Stehplätze, 322

Sitzplätze, davon 125 überdacht.) Die gesamte Sportanlage umfasst zwei weitere Rasen- und einen Kunstrasenplatz. Alle vier Plätze sind mit Flutlicht ausgestattet. Zu den Heimspielen des FSV 63 Luckenwalde wird das Stadionmagazin „Seelenbinder Live“ angeboten.

Sportlich: Die abgebrochene Saison 2020/21 beendete der FSV 63 Luckenwalde mit 15 Punkten aus 13 Saisonspielen auf Platz 14. Insgesamt blieb unser Gast in vier Spielen erfolgreich, sechs Spiele gingen verloren und dreimal wurde Unentschieden gespielt. Dabei wurden 14 Tore geschossen und 22 Tore kassiert. Der Kader für die neue Spielzeit 2021/22 setzt neben jungen Talenten auf Spieler mit viel Erfahrung. Im Tor steht der 39-jährige Andre Thoms. In der Abwehr halten Kapitän Marcel Hadel (32) und Tobias Francisco (33) zusammen mit Stefan Rankic (20, U19 1. FC Union Berlin) den Laden zusammen. Im Mittelfeld ziehen Daniel Becker (34, 3 Tore), Neuzugang Leon Hellwig (30, 1 Tor, Optik Rathenow), Till Plumpe (20, 2 Tore), Clemens Koplin (27) und Lucas Vierling (23) die Fäden. Im Angriff gibt es nicht den klassischen Goalgetter. In den ersten vier Spielen der Saison gelangen Christian Flath (27) und Dennis Rothenstein (26) je ein Treffer. Interessant der Neuzugang Phil Butendeich (21), der bereits beim FC Hertha 03 seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat. Der Saisonauftakt ist nach vier Spieltagen mehr als gelungen. Der FSV 63 Luckenwalde steht mit 10 Punkten auf Platz zwei der noch jungen Tabelle. Ließ der Auswärtspunkt am ersten Spieltag beim FC Energie Cottbus (1:1) lediglich aufhorchen, folgten mit dem Heimsieg gegen den FC Eilenburg (1:0) und dem deutlichen Auswärtssieg bei Germania Halberstadt (5:0) bereits erste Ausrufezeichen. Diese wurden im Heimspiel gegen den ZFC Meuselwitz (3:1) bestätigt. Cheftrainer ist seit Beginn der Saison Michael Braune (35), der vorher die A-Jugend des Vereins betreute und davor als Co-Trainer bei Lichtenberg 47 Erfahrungen sammelte.


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