Wie alles begann:
Der Hertha, Berliner Sport-Club e. V. – kurz Hertha BSC, auch als Hertha oder Alte Dame bekannt – ist ein Sportverein aus Berlin. Am 25. Juli 1892 wurde der Berliner Fußball Club Hertha 1892 als einer der ersten reinen Fußballclubs in Deutschland gegründet. Nachdem sich der Verein am 7. August 1923 mit dem Berliner Sport-Club zusammengeschlossen hatte, wurde der Verein in Hertha BSC umbenannt. 1930 wiederum folgte die Trennung vom Berliner Sport-Club unter Beibehaltung des neuen Vereinsnamens, der bis heute besteht. Hertha BSC war Gründungsmitglied des DFB sowie der Fußball-Bundesliga und ist mit 38.407 Mitgliedern (Stand: 30. Mai 2021) einer der 15 größten Sportvereine Deutschlands. Obwohl als Fußballclub gegründet, werden im Verein heute auch weitere Sportarten wie Boxen, Kegeln oder Tischtennis erfolgreich betrieben. Der Verein hat seinen Sitz im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und ist vor allem für seine Fußballabteilung bekannt, deren 1. Herrenmannschaft zweimal Deutscher Meister wurde.
Nachdem es schon bei der Vereinsgründung eine zweite Mannschaft von Hertha BSC gegeben hatte, wurde diese mit der Einführung des Vertragsspieler-Statuts 1950 unter dem Namen Hertha Amateure neu gegründet. Doch erst zur Saison 1956/57 nahmen die Hertha Amateure in der 3. Klasse teil und beendeten diese auf Platz 6. In der Saison 1964/65 wurde der Aufstieg in die B-Klasse gefeiert und bereits im folgenden Jahr konnte erneut aufgestiegen werden. 1975 stiegen die Hertha Amateure in die Amateurliga Berlin auf. Dort konnte 1975/76 auf Anhieb die Vizemeisterschaft hinter SC Union 06 Berlin gefeiert werden, wodurch man sich für die deutsche Amateurmeisterschaft 1976 qualifizierte. Jedoch erfolgte dort gegen SC Concordia von 1907 aus Hamburg das Aus bereits in der ersten Runde. Parallel zum guten Abschneiden in der Liga konnte im Finale des Berliner Landespokals der BFC Preussen mit 4:1 bezwungen werden. 1976/77 spielten die Hertha Amateure deshalb erstmals im DFB-Pokal. Doch war bereits der DJK Gütersloh in Runde eins eine Nummer zu groß. Bis 1986 spielten die Hertha Amateure in der Amateur-Oberliga Berlin, dann stieg die Profimannschaft ebenfalls in die dritte Liga ab, weswegen die Amateurelf zwangsabsteigen musste. Erst nachdem den Profis 1988 der Wiederaufstieg in die Zweitklassigkeit gelungen war, durften die Hertha Amateure ebenfalls wieder aufsteigen.
Nach der Wende:
Nach der durch die Wende erforderlich gewordenen Reform des Ligensystems spielten die Hertha Amateure 1991/92 in der neuen Oberliga Nordost. In derselben Spielzeit sicherten sich die Hertha Amateure durch ein 1:0 im Finale um den Berliner Pokal gegen die Reinickendorfer Füchse die Teilnahme am DFB-Pokal 1992/93. Unter Trainer Jochem Ziegert sorgte die ausschließlich aus sogenannten „Feierabendkickern“ zusammengesetzte Mannschaft deutschlandweit für Furore. Die Hertha Amateure stiegen erst in der 2. Runde des Wettbewerbs ein, wo die SGK Heidelberg mit 3:0 bezwungen wurde. In der 3. Runde wurde der Zweitligist VfB Leipzig mit 4:2 bezwungen. Auch das Achtelfinale gegen den Titelverteidiger Hannover 96 konnte durch ein spätes Tor mit 4:3 gewonnen werden. Im Viertelfinale, das aufgrund des hohen Zuschauerinteresses im Mommsenstadion ausgetragen wurde, kamen gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg dann schon fast 14.000 Zuschauer. Die sahen wie erneut der haushohe Favorit mit 2:1 geschlagen nach Hause fahren musste. Das Halbfinale gegen den Chemnitzer FC am 31. März 1993 vor 56.500 Zuschauern im Olympiastadion wurde von Beginn an dominiert und ebenfalls mit 2:1 gewonnen, und somit stand 1993 erstmals eine zweite Mannschaft im Finale des DFB-Pokals und hätte dem Gesamtverein, der noch nie den DFB-Pokal gewonnen hat, zum ersten Mal den Titel bescheren können. Dort trafen die „Hertha-Bubis“, wie die Hertha Amateure mittlerweile genannt wurden, auf Bayer 04 Leverkusen. Vor über 76.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion ließ ein Kopfballtor in der 77. Minute durch Ulf Kirsten alle Hoffnungen auf den Titelgewinn platzen. Mit der Einführung der neuen dritten Liga zur Saison 2008/09 wurde die Teilnahme von Zweitmannschaften am Pokal ausgesetzt.
Zur Saison 1994/95 wurde die neue Regionalliga eingeführt, in der die Hertha Amateure auf stärkere Konkurrenz als zuvor trafen und schon 1996 abstiegen. Nach drei Jahren in der Oberliga Nordost gelang zur Spielzeit 1999/2000 der Wiederaufstieg, allerdings musste man trotz Platz 11 aufgrund einer erneuten Ligareform umgehend wieder absteigen. In der Oberliga Nordost spielte man gut mit und konnte 2001/02 sogar die Staffel gewinnen. Gegen Dynamo Dresden wurde aber der Aufstieg in der Relegation verfehlt. Zwei Jahre später wurde dann in der Relegation der VFC
Plauen ausgeschaltet. In den beiden Relegationsspielen erzielte Alexander Ludwig vier Tore und wurde damit zum Aufstiegshelden. 2006/07 erfolgte der erneute Abstieg, doch schon im Jahr darauf gelang der Wiederaufstieg. Seitdem sind die Hertha Amateure fester Bestandteil der Regionalliga. Die Platzierungen pendeln zwischen Platz 4 und Platz 14 in den Jahren.
U23:
Laut der Spielordnung des DFB dürfen in zweiten Mannschaften von Lizenzvereinen grundsätzlich nur Spieler eingesetzt werden, die während des gesamten Spieljahres (1. Juli bis 30. Juni) nicht älter als 23 Jahre sind (U23). Somit sind in der Saison 2021/22 grundsätzlich nur Spieler spielberechtigt, die am oder nach dem 1. Juli 1998 geboren wurden. Darüber hinaus dürfen sich drei ältere Spieler gleichzeitig im Spiel befinden.
Stadion:
Das Olympiapark-Amateurstadion von Hertha BSC (offiziell: Stadion auf dem Wurfplatz) wurde am 29. Juli 2004 eröffnet. Es befindet sich unweit des Berliner Olympiastadions in der Friedrich-Friesen-Allee, an der Stelle des ehemaligen Wurfplatzes des Deutschen Sportforums auf dem Olympiagelände Berlin. Das Qlympiapark-Amateurstadion bietet Platz für 5.400 Zuschauer. Neben den 4.300 Stehplätzen gibt es 1.100 Sitzplätze, davon sind 750 überdacht. Es verfügt über eine Beregnungsanlage und ein für Fernsehübertragungen geeignetes Flutlicht. Das Olympiapark-Amateurstadion ist die Heimspielstätte der Hertha Amateure und weiterer Nachwuchsmannschaften (hauptsächlich U19 und U17) des Clubs. Das Stadion weist dieselben Maße auf, wie das benachbarte Olympiastadion und die beiden Trainingsplätze der Hertha-Profis auf dem Schenckendorff-Platz (105 m × 68 m). Ab der Saison 2021/22 nutzt die VSG Altglienicke das Olympiapark-Amateurstadion ebenfalls als Heimspielstätte.
Sportlich:
Die abgebrochene Saison 2020/21 beendeten die Hertha Amateure mit 14 Punkten aus 11 Saisonspielen auf Platz 12. Insgesamt blieb unser Gast in drei Spielen erfolgreich, drei Spiele gingen verloren und fünfmal wurde Unentschieden gespielt. Dabei wurden 12 Tore geschossen und 15 Tore kassiert. Der Kader für die neue Spielzeit 2021/22 ist wie immer mit sehr jungen Spielern aus dem U19-Bereich bzw. mit ein oder zwei Jahren Herrenerfahrung zusammengestellt. Einziger Alt-Spieler ist mit 31 Jahren Tony Fuchs, der seit 2014 die Defensive zusammenhält. Ihm zur Seite steht seit dieser Saison Cimo Rücker (27), der vom FC Viktoria Berlin kam. Das Saisonziel lautet einstelliger Tabellenplatz und Weiterentwicklung der Spieler für höhere Aufgaben. Zum Saisonauftakt gab es eine empfindliche 0:4 Niederlage bei Germania Halberstadt. Cheftrainer ist mit dieser Saison wieder Ante Covic (45). Nach seinem Ausflug zu den Profis in der Saison 2019/20 ist er auf seine alte Position als Cheftrainer der Hertha Amateure zurückgekehrt. Hier war er bereits seit der Saison 2013/14 erfolgreich tätig. In der Saison 2018/19 führte er die Hertha Amateure auf Platz 4 in der Abschlusstabelle. Vor der Saison wechselte Maximilian Storm von den Hertha Amateuren zu unserem SV Tasmania. Aus der U19 des 1. FC Union Berlin wechselte Etienne Nikol zu den Hertha Amateuren, dessen Vater Ronny Nikol zumindest unter Fans des 1. FC Union Heldenstatus genießt.
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